Julia und ich haben es geschafft!
Krebse an Silvester sind Geschichte. Das Exotische Huhn ist die Zukunft.
Ich kann nur hoffen, daß Silvia auch so hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Aber wenn man einen Platz an den aufsteigenden, strahlenden, explodierenden Sonnen, Sternen und Funken hat, muß man auch die Familie in kaufnehmen. Und die ißt lieber Huhn und bildet sich ein, ein Abo auf das Olympiaberg-Silvester-Feuerwerk zu haben.
Vor drei Jahren gab es nur Krebs. Ich bin mit den Viechern nicht fertig geworden, und konnte mir nur wenig Krebsfleisch in den Mund schieben.
Vor zwei Jahren gab es alternativ zu den Krebsen das Exotische Huhn. Lecker!
Letztes Jahr gab es zwei Exotische Hühner und keinen einzigen Krebs.
Am nächsten Tag auf der Waage war mir klar, daß mein guter Vorsatz fürs Neue Jahr, drei Kilo abspecken zu wollen, sich um ein Kilo erschwert hatte.
Jetzt haben wir Mitte März, und ich habe mein Ziel erreicht: Vier Kilo sind weg. So kann das Rezept getrost in das Kochbuch aufgenommen werden. Und ich beginne vor mich hin zu flüstern, aber immer wenn Michael in der Nähe ist: Hühner gibt es doch das ganze Jahr!
Hier nun Michaels Rezept:
EXOTISCHES HUHN
Ein nicht zu verachtender Vorteil dieses Gerichtes ist, neben seinem feinen Geschmack und der relativ offenen Zutatenwahl, dass so gut wie keine Vorbereitungszeit von Nöten ist.
Bedingt durch die unterschiedliche Garzeit der Zutaten kann man diese ganz entspannt während des Bratvorgangs zuschneiden und peu a peu zu dem Huhn in die Reine geben.
Dabei kann man sich mit den eintrudelnden Gästen unterhalten, ein paar Gläschen leeren und zuschauen wie in den Augen der Anwesenden der Appetit und auch der Hunger immer sichtbarer werden.
Zutaten:
Ein ganzes Huhn
Zwei bis drei geviertelte Zwiebeln
Zwei bis vier in mundgerechte Teile geschnittene Karotten
Eine fein geschnittene mittelgroße Stange Lauch
Etwas gehackter Stangensellerie
Drei bis vier gehackte Knoblauchzehen
Einige frische Ingwerscheibchen
Eine bis vier gelbe oder rote Chilischoten, je nach nach Schärfe und Geschmack
Eine fein geschnittene rote oder gelbe Paprika
Zwei feste, gewürfelte Äpfel
Einige trockene Pflaumen
Eine halbe Hand Rosinen
Ein bis zwei geschälte, von allen weißen Fasern befreite und gewürfelte Orangen
Eine große Tasse frische in Stückchen geschnittene Ananasscheiben
Zwei bis drei geachtelte Kochbananen, zur Not halb reife, normale Bananen verwenden
Gewürfeltes Gemüse, nach Geschmack und Saison, z.B: Aubergine, Zucchini, Tomate etc
Nach Gästeanzahl kann man auch ein paar in Scheiben geschnittene Kartoffeln dazugeben
Einige Löffel Olivenöl
Ein, zwei, drei Gläser Wein oder Bier
Salz nach Gewohnheit
Frisch gemörserte, grüne und schwarze Pfefferkörner
Ein halber Esslöffel oder mehr an Currypulver
Drei bis vier Priesen gemahlener Kreuzkümmel
Etwas Zimt
Eine Nelke
Eine Priese Cardamon
Ein großer Bund frischer Koriander
Zubereitung:
Das Huhn waschen und mit ein paar Apfel-, Orangen-, Zwiebel- und Knoblauchstückchen, ein paar Rosinen und Pflaumen, etwas Öl und etwas von den Gewürzen füllen.
Dann mit Öl und Gewürzen einreiben und mit etwas Wein oder Bier in die Reine geben. Im Ofen bei mittlerer Hitze ca. eineinhalb Stunden braten.
Beim Wenden des Huhns nach und nach mehr Flüssigkeit, Gewürze und die weiteren Zutaten, je nach benötigter Garzeit, dazugegeben.
In der letzten halben Stunde kann man das Huhn auf das Gemüse betten und nachölen, damit es schön knusprig wird.
Den Koriander fein schneiden und in ein Servierschälchen geben.
Das fertige Huhn mit Basmatireis, Salat und dem Koriander servieren.
Dazu reiche man reichlich schweren Rotwein, einen kräftigen Weißwein, oder auch Bier, je nach beim Braten verwendeter Flüssigkeit, oder nach den Vorlieben der Gäste.